Eine Weihnachtsgeschichte von Erich W. Holzmann über die Familie Gadenstätter

Merry Christmas and happy new year 1950!
E.W. Holzmann 2007

Der Beruf des Rauchfangkehrers hatte in den Kriegs- und Nachkriegsjahren noch eine weit größere Bedeutung als heute. Damals war durch das Heizen mit Holz und Kohle die Reinigung der Kamine von existentieller Wichtigkeit. Sogar das unselige Regime hatte deshalb den Rauchfangkehrermeister „Hias“ Gadenstätter vom Kriegsdienst freigestellt. Er musste an der „Heimatfront“ dafür sorgen, dass keine Bauernhöfe abbrannten und dass damit der Nachschub für die kämpfende Truppe gesichert war.

Die Familie Gadenstätter war bereits seit Generationen als Rauchfangkehrer in Zell am See und im Mitterpinzgau bis hinein ins Glemmtal erfolgreich tätig. Wobei der Vater vom Hias, traditionell ebenfalls Mathias, allerorts bekannt als der „Weiße Rauchfangkehrer“, es sich noch in der Zwischenkriegszeit durchaus erlauben konnte, einen Kamin nur von außen zu kennen. Anders aber sein Sohn Mathias, der musste während, aber vor allem jetzt nach dem Krieg kräftig hinlangen, um seine auf fünf Köpfe angewachsene Familie ernähren zu können. Den amtlich festgesetzten Preis von 25.- Schilling konnte jetzt 1950 kaum jemand bezahlen und so summierte sich die Zahl derer, die den Hias auf bessere Zeiten vertrösteten oder die, wie viele Bauern, in Naturalien bezahlten.

Den ganzen Advent über war der Hias mit seinen zwei Gehilfen nun schon im Glemmtal unterwegs. Seit drei Wochen schlief man bei den Bauern im Stadel. So wie man sich am Abend müde ins Heu legte, so stand man am Morgen wieder auf. Waschen konnte man sich dann ja immer noch daheim, wo im gerade erst fertiggestellten neuen Wohnhaus in der Kreuzgasse Nummer 9, sogar eine Badewanne bereitstand. Während der langen Abwesenheit von Zell hatte das Wort vom „Schwarzen Mann“ also durchaus seine Berechtigung.

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